Rein sportlich konnte der MSV Duisburg bereits vor dem Drittliga-Duell gegen Erzgebirge Aue - 3:0 - durchatmen. Der Klassenerhalt ist quasi perfekt. Finanziell dagegen plagen die Zebras derzeit Sorgen.
„Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für einen Traditionsverein wie den MSV mit diesen Strukturen sind jedes Jahr eine Herausforderung", gestand Thomas Wulf, Geschäftsführer Finanzen bei Magenta Sport. "Wir hatten die letzten zwei Jahre relative Ruhe und jetzt stehen wir wieder vor einer Herausforderung."
Bis zum 7. Juni haben die Meidericher nämlich Zeit, einen siebenstelligen Betrag zu zahlen, um damit die Lizenzbedingungen für die neue Saison zu erfüllen. Wie kommt es dazu?
"Der MSV Duisburg gibt seine Daten an den DFB und dieser hat entsprechende Rückfragen und glaub vielleicht, die ein oder andere Planposition nicht in der Weise, wie wir davon überzeugt sind - und vielleicht in der Vergangenheit bewiesen haben. Dann ist das der normale Prozess", erklärte Wulf. Das heißt, der DFB rechnet eine Liquiditätslücke aus.
Und mit dieser stimmen die Zebras offenbar nicht überein. "Wir sehen das anders, und haben entsprechend gegen die Entscheidung Beschwerde eingelegt", betonte der Geschäftsführer. Ein Prozess, der in Duisburg "durchaus auch üblich ist", wie er sagte. Eine Entscheidung seitens des DFB werde nächste Woche erwartet.
Doch wie ernst ist die Lage - sofern es bei den aktuellen Auflagen bleibt? "Es sind Beträge, die wir durchaus in Vergangenheit bewältigt haben. Das kommt nicht unerwartet. Wir wussten bereits vergangene Saison relativ früh, dass dies eine Saison wird, in der wir Hilfe brauchen."
Aber ist die Lizenz derzeit in Gefahr? "Stand heute nicht", versicherte Wulf. Es gebe einen großen Maßnahmenkatalog, den der Verein erarbeitet habe. "Wenn der abgearbeitet ist, dann sollten wir auch die Lizenz bekommen."
Eine Option, um das erforderliche Geld zu beschaffen, wäre der Verkauf von Spielern - und mit Caspar Jandar und Julian Hettwer stehen zwei äußerst talentierte und damit wertvolle beim MSV Duisburg unter Vertrag. "Stand jetzt ist das eine Maßnahme im Hinterkopf, aber nicht die präferierte", sagte Wulf. ehe er ergänzte: "Aktuell schließe ich es aus."
Bis 2026 möchte der MSV Duisburg bekanntlich wieder in die 2. Bundesliga aufsteigen. Und das ist eher eine Notwendigkeit. "Man sieht, was los is in der 3. Liga, alle Vereine streben nach oben", sagte Wulf, "weil die Rahmenbedingungen der 3. Liga einen wirtschaftlichen Geschäftsbetrieb noch nicht hergeben."